Harzer Hexenstieg: Tag 2 – Osterode bis Polsterberg
Ca. 17 km – wir haben 5,5 h benötigt.
Heute stand der erste Abschnitt des Harzer Hexenstiegs von Osterode nach Riefensbeek-Kamschlacken an. Zum Frühstück beobachteten wir schon skeptisch den Himmel, aber er verhielt sich völlig unauffällig – nur um uns dann beim Verlassen des Hotels mit einem stetig feinen Nieselregen zu ärgern. Zum Glück hatte Anja die beiden Foliecapes – von uns liebevoll „Kondome“ genannt – eingepackt, um uns vor dem Gröbsten zu bewahren.
Unsere Wanderstecken hatten wir an die Rucksäcke gebunden und mit den beiden Kondomen über allem sahen wir tatsächlich ein bisschen wie zwei buckelige Hexen aus.
Zum Glück hörte der Regen nach kurzer Zeit auf, dafür hielt sich der Nebel hartnäckig bis zum Ende unserer ersten Tour. Es ging gefühlt immer bergauf! Wirklich. Wir liefen um eine Wegbiegung und es ging bergauf. Nach dieser Biegung ging es wieder bergauf.
Wir hatten heute das Gefühl, mindestens 2000 Höhenmeter gestemmt zu haben. Haben wir natürlich nicht, aber durch das kalte und trübe Wetter fühlte sich alles extrem anstrengend an. Hinzu kam, dass der Regen der vergangenen Woche den Boden so extrem aufgeweicht hatte, dass wir kilometerweit durch Matsch wateten und das erschwerte das Wandern zusätzlich.
Nach einer winzigen Pause am Eselsplatz ging es weiter in Richtung Mangelhalber Tor. Trotz des ekligen Wetters hatten wir einige Wandergefährten, die dasselbe Ziel im Auge hatten. Zum Glück verlief sich das unterwegs, so dass wir trotzdem den größten Teil der Strecke für uns allein waren.
Wenn das Wetter nicht so eklig gewesen wäre und der Boden sich nicht so krampfhaft an uns festgehalten hätte, wäre das bestimmt eine zauberhafte Tour geworden, denn wir kamen an vielen Aussichtspunkten vorbei. Nur leider sahen wir nichts als Nebel.
Auf einem langen Kammweg wanderten wir weiter zum Ziegenberger Teich, immer den Entensumpf auf der Karte im Blick. Dort sollten wir uns telefonisch beim Hotel melden, was uns beim Endpunkt der ersten Strecke, am Polsterberg, mit dem Auto abholen wollte. Das hat prima geklappt und wir haben schon von einer heißen Dusche halluziniert.
Wir hatten mittlerweile das Gefühl, mindestens 30 km gelaufen zu sein. Es waren aber erst 14 km. Der letzte Abschnitt zum Polsterberg führte durch den Hutthaler Graben – ein Bergbaupfad, der sehr informativ und sicher auch sehr schön sein kann, wenn das Wetter denn mitspielt. Diego war inzwischen zu einem zweifarbigem Hund mutiert – auch er freute sich auf die Dusche.
Nach 17,5 km kamen wir am Parkplatz am Polsterberg an und wurden dann auch gleich vom Hotel Landhaus Meyer abgeholt.
Fazit der ersten Tour: Bei schönem, trockenem Wetter ist der Tourenabschnitt sicher wunderschön, mit vielen Aussichtspunkten, vielen kleinen Sitzmöglichkeiten und interessanten Infotafeln.
Wir müssen uns jetzt erst mal ausruhen. 🙂