Schwarzwald-Seensteig: Etappe 1 – Von Baiersbronn nach Mitteltal
Zeit für ein neues Abenteuer. Dieses Mal hat es uns in den Schwarzwald verschlagen. Und dieses Mal sind wir auch nicht zu dritt, sondern zu viert. Luises Mann Benjamin macht das Quartett voll.
Nach den ernüchternden Erfahrungen im Harz, waren wir gespannt, wie sich uns der Schwarzwald präsentieren würde. Als wir von der Autobahn abfuhren, erwartete uns ein großes Donnerwetter. Es goss in Strömen und wir schafften es gerade so ins Hotel, ohne nass zu werden. Unsere erste Unterkunft war das Gasthaus Falken in Baiersbronn, ein sehr gepflegtes, sauberes und gemütliches kleines Gasthaus mit drei Sternen. Unser Abendbrot nahmen wir im Schaukelpferd ein, eine Wein und Bierstube mit einer kulinarisch vielfältigen Karte. Sehr zu empfehlen.
Am nächsten Morgen starten wir in Richtung Mitteltal. Die Sonne hatte sich wieder heraus getraut, der Regen war verschwunden und wir bekamen einen eindrucksvollen Blick auf die schwarzen Wälder des Schwarzwaldes, nebelumrankt, regengetränkt, funkelnd und glitzernd im Sonnenlicht.
Unsere Route verläuft entlang des Seensteigs. Dieser ist hervorragend ausgeschildert. Auch der Wanderweg ist einfach nur ein Vergnügen, entweder geht es durch Wälder auf samtweichem Waldboden oder aber auf wunderbar gepflegten Wegen. Überall stehen kleine Bänke oder es gibt liebevoll angelegte Ausruhplätze, an denen man die Füße hochlegen und seine Brotzeit genießen kann. Weite Blumenwiesen erfreuen das Auge.
Aus dem beliebten Baiersbronn führte uns der Seensteig entlang des Sankenbachs in Richtung des Sankenbachsees. Da bot sich uns ein eindrucksvoller Anblick. Das Wasser lag noch still, es spiegelte den dunklen Wald und lud zum Verweilen ein. Das taten wir auch. Ein paar Mitwanderer trauten sich sogar in das kühle Nass.
Weiter ging es zum alpinen Aufstieg entlang des Sankenbachwasserfall. Mit genug Trittsicherheit war das aber kein Problem. Auch hier zeigte sich uns der Schwarzwälder Wald in all seiner grünen Pracht. Jede Kurve zeigte neue Naturschönheiten, jeder Anstieg wurde mit weiteren Ausblicken belohnt.
Oben angekommen ging es sanft in Richtung Elbachseeblick, einer wagemutig gebauten Plattform über dem Schwarzwald, von der man weit ins Land hinein schauen kann. Hier zogen leider die ersten schwarzen Wolken auf. Deshalb gestaltete sich unsere Rast hier eher kurz, bis die ersten Donnerschläge uns zum Aufbruch ermahnten.
Wir stiegen in einem zügigen Tempo hinab zum Elbachsee, bis zur Elbachseehütte. Hier suchten wir Unterschlupf vor dem Wetter, denn das Gewitter hatte uns eingeholt und donnerte über uns in unsagbarer Lautstärke. Ein Sturm war aufgezogen, die Bäume wogen sich bedrohlich, und der Regen peitschte an uns vorbei. Das erste Mal auf einer Wanderung brauchten wir eine Schutzhütte, und wir waren froh, dass wir rechtzeitig an der Elbachseehütte angekommen waren.
Nach einer halben Stunde trauten wir uns wieder hinaus. Anja und Luise zogen ihre Regencapes über. Ben vertraute auf den Regenschirm. Die restlichen 5 km ließen uns aber leider nicht trocken. Wir stiegen zügig hinab bis nach Mitteltal, vorbei an der beeindruckenden Elbachtanne, die wir nur eines kurzen Blick würdigten und weiter in Richtung trockene Unterkunft wanderten.
Unser Ziel war das Hotel Ödenhof. Völlig durchweicht, aber glücklich, kommen wir hier an. Es gab schließlich nichts, was eine heiße Dusche und ein Aufenthalt in der Saunalandschaft nicht wieder hinbiegen würde.
Fazit der 1. Etappe im Schwarzwald: traumhafte Landschaft, freundliche Menschen, ausgezeichnetes Wegenetz, wunderbare Einkehrmöglichkeiten – eindeutig zu empfehlen.